Thalheimern gelingt faustdicke Überraschung

Mit einem 2:1-Heimsieg gegen den Landesligisten aus Markkleeberg ist der
SV Tanne Thalheim dank einer kämpferisch und spielerisch tadellosen
Vorstellung verdient in die 2. Runde des Landespokals Sachsen eingezogen. Von einem Klassenunterschied war im Waldstadion nichts zu sehen.

Einen Saisoneinstand nach Maß konnten die Tanne-Kicker am Samstag in
heimischen Gefilden bejubeln. Gegen die von Trainer Heiko Brestrich,
bekannt vom BFC Dynamo Berlin oder auch Lokomotive Leipzig, betreuten
Gäste gelang ein am Ende gerechtfertigter Erfolg, der von Anfang an
konzentriert herausgespielt war.

Bei erneut hochsommerlichen Temperaturen, der nicht immer sattelfest
wirkende Schiedsrichter unterbrach einmal pro Halbzeit für eine
Trinkpause, hatte der glänzend aufgelegte Robert Nitzsche bereits nach
drei Minuten die erste Chance, als der Gästekeeper für eine
Rettungstat sein Gehäuse verlassen hatte. Allerdings verkommt der
angedachte Lupfer zu einem Flachschuß, der ohne Gefahr bleibt.

Erneut bringt nur kurze Zeit später der pfeilschnelle Manuel Grasse
seine Mannschaft in Führung. Eine kurze Tempoverschärfung reicht nach
Vorlage von David Koch, um sich in Position zu bringen. Anschließend
schmettert der 24-jährige den Ball aus 12 Metern halbrechts genau in den
Winkel – ein sehenswerter Treffer.

Doch kommen die Randleipziger praktisch mit dem Gegenzug zum Ausgleich,
indem einer ihrer Angreifer mittels schneller Drehung kurzentschlossen
einschiebt.  Den Gästen ist in der Folge der schnellere Abschlußwille
anzusehen, doch stehen die Gastgeber sicher und Torchancen bleiben
beiderseits Mangelware. Ein Klassenunterschied ist nicht mehr
auszumachen, im Gegenteil hat der SVT die eindeutig klareren
Möglichkeiten und hätte bis zur Pause die Führung erzielen müssen. So
etwa bei einem Flankenschlag Nitzsches auf den durchgelaufenen Köhler
Mitte des ersten Durchgangs, doch kann dieser den Ball nicht
kontrollieren. Zweimal laufen dann die Drei-Tannen-Städter allein aufs
Tor zu, doch können sowohl Grasse (39.) als auch Mohr (41.), der den
besser postierten Mitspieler übersieht, ihre Chancen nicht nutzen –
beide Male klärt der Keeper der Kickers zur Ecke.

Mit Mut und Elan geht es in die zweite Hälfte und wer dachte, nun kommen
die Gäste auf, sah sich getäuscht. Nachdem sich in der 50. Minute ein
Pressschlag des durchgelaufenen Grasses mit dem besten Spieler der
Nordsachsen, Kalex, noch hinter das Tor senkt, erzielt David Koch kurz
darauf die Führung für Thalheim. Nach Vorarbeit von Manuel Grasse
schiebt er den Ball per Flachschuß gekonnt ins lange Eck – großer Jubel
im weiten Rund.

Bis dato ist von Markkleeberg nichts Nennenswertes mehr zu verzeichnen,
und auch die Schlußoffensive mit der ein oder anderen guten Möglichkeit
landet in der vielbeinigen Tanne-Abwehr, wird mit höchstem Einsatz
geklärt oder landet in den Fängen des wenig geprüften Torhüters Voigt.

„Wir haben sehr gut trainiert und konnten dies heute umsetzen, von daher
bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft“, meinte ein gut gelaunter
Trainer Sven Auerswald dann auch nach der Partie.

Mit einer angemessenen Saisonauftakfeier im Gasthaus zum Deutschen Eck
endete ein langer und äußerst gelungener Fußballtag im Zwönitztal. Gelingen der Mannschaft weitere Auftritte dieser Art, beispielweise schon kommenden Sonntag beim Auftakt der Punktspielserie in Rabenstein, muss einem nicht Bange werden.

Einziger Wermutstropfen mag vielleicht die Tatsache sein, dass erst in
der dritten (Regionalliga) oder vierten (dritte Liga) Runde echte und
für den Verein lohnende Gegner aus höheren Ligen ins Geschehen
eingreifen. (Was keinesfalls als Abwertung der Markkleeberger zu verstehen ist)


Statistik:


Aufstellung SV Tanne Thalheim: 
Voigt, Wetzel, Köhler, Mohr (70. Vogel), Krulis, Pafel, Rechner,
Nitzsche (90. Rücknagel), Barthold, Grasse, Koch (80. Hedusch)


Torfolge:
1:0 Grasse (6.), 1:1 Freyer (7.), 2:1 Koch (57.)


Schiedsrichter:
Tim Ziegler (Plauen)


Zuschauer:
115 im Waldstadion Thalheim/Erzgebirge

„Tanne Thalheim, uns’re Liebe, uns’re Mannschaft, unser Stolz, unser Verein, Tanne Thalheim”